Fachgerechte Zahn-Aufhellung: Home-Bleaching und Praxis-Bleaching

Welche Voraussetzungen müssen für ein Bleaching gegeben sein? Wie vor jeder anderen Behandlung in unserer Praxis erfolgt auch vor dem Bleaching eine professionelle Zahnreinigung. Denn erst wenn alle Beläge und Ablagerungen entfernt sind, kann man den Umfang und die Art der Zahnverfärbung bestimmen und mit Ihnen zusammen festlegen, welche Aufhellung Ihrer Zähne ohne Schädigung erreicht werden kann. Außerdem muss gewährleistet sein, dass Ihr Zahnfleisch und Ihre Zähne völlig gesund sind (keine Karies, keine Parodontitis). Ein kleiner unbehandelter Kariesschaden oder eine defekte Füllung kann zur Folge haben, dass das Bleichmittel unkontrolliert in den Zahn eindringen kann und weitere ungewollte Schäden entstehen.

Für die gesunde Mundhöhle stellt eine fachgerechte Behandlung kein Risiko dar. Das Zahnfleisch muss sorgfältig vor dem Kontakt mit der Bleichsubstanz geschützt und die Vorgehensweise individuell auf Ihre Zahnsituation abgestimmt werden.

Von den mittlerweile frei verkäuflichen „Do-it-Yourself"-Bleachings, die überall erhältlich sind und durch die Werbung propagiert werden sowie den sehr beliebten Raucher-Zahncremes , die viel zu abrasiv (schleifend) wirken, ist daher abzuraten. Ungenaue Angaben zur Dosierung und schlecht sitzende Universalschienen, aus denen der Wirkstoff beim Einsetzen meist herausquillt, können das den Zahn umgebende Weichgewebe schädigen. Die Resultate sind dann meist nicht optimal.

Zahnersatz kann durch keine der auf dem Markt vorhandenen Bleaching-Methoden aufgehellt werden. Sollten nach dem Entschluss zum Bleaching farbliche Disharmonien zwischen Ihren Zähnen und den vorhandenen Kronen bestehen, so sollte man gegebenenfalls bereit sein, sich neuen farblich entsprechenden Zahnersatz anfertigen zu lassen.

Das Aufhellen lebender Zähne

Hierfür steht Ihnen in unserer Praxis das „Home-Bleaching"-Verfahren zur Auswahl, bei dem der Hauptwirkstoff Wasserstoffperoxyd (bekannt vom Frisör) Sauerstoff-Radikale freisetzt. Diese dringen in den Zahnschmelz und in das Dentin ein und spalten langsam die Farbpigmente durch Oxidation in farblose Verbindungen auf. So werden die Verfärbungen aufgelöst. Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit, aber auch die Unschädlichkeit dieser Mittel bewiesen.

Beim Home-Bleaching werden nach der Abdrucknahme von unserem Partnerlabor für Sie individuelle Schienen hergestellt. Nach den Anwendungsempfehlungen für Schienen und Gel durch unsere Prophylaxe-Fachkraft entscheiden Sie selbst über den Einsatz von Day- oder Night-Bleaching. Die Dauer und Häufigkeit der Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Verfärbungen und dem von Ihnen gewünschten Grad der Aufhellung. Sie wird nach Anweisungen Ihres Zahnarztes durchgeführt, der die Zähne regelmäßig kontrolliert und auch die „ Bleichzeit" festlegt.

Die Gefahr örtlicher Nebenwirkungen ist bei fachgerechter und sorgfältiger Anwendung gering. Während der Behandlung und einige Stunden danach können sich die Zähne empfindlich gegenüber Hitze und Kälte zeigen. Diese Irritationen verschwinden jedoch nach kurzer Zeit und können gegebenenfalls mit einem rezeptfreien Schmerzmittel gut behandelt werden.

Das Aufhellen devitaler Zähne

Abgestorbene bzw. wurzelbehandelte Zähne haben die Tendenz zur Verfärbung und nehmen im Laufe der Zeit durch Abbauprodukte der Pulpa (Zahnmark) eine dunkle Farbe an. Dies führt gerade im Frontzahnbereich zu erheblichen ästhetischen Beeinträchtigungen. Früher mussten solche Zähne überkront werden, um die Farbe den gesunden Nachbarzähnen anzupassen. Heute ist dies durch das „interne Bleaching" nicht mehr unbedingt nötig, die noch intakte Zahnsubstanz bleibt erhalten.

Dazu wird das Bleichmittel von hinten durch das Öffnen des toten Zahnes eingebracht und verbleibt dort für mehrere Tage. Die Öffnung wird mit einer provisorischen Füllung verschlossen. Diese Prozedur wird im Abstand von 3-5 Tagen mehrfach wiederholt, bis die von Ihnen gewünschte Farbaufhellung eingetreten ist. Anschließend wird der Zahn durch eine zahnfarbene Kunststofffüllung wieder bakteriendicht verschlossen.

Nach der Bleaching-Behandlung

Durch die Dehydrierung (Wasserentzug) der Zähne während des Bleichens kommt es zu einem leicht kreidigen, ausgetrockneten Farbton der Zahnoberfläche. Innerhalb des ersten Tages erfolgt nun die Flüssigkeitsaufnahme im Zahn und dadurch eine scheinbare Nachdunklung.

Um ein frühzeitiges Nachdunkeln zu verhindern, ist es sinnvoll, in den ersten 24 h möglichst folgende Nahrungsmittel zu vermeiden:

• Rotwein
• Dunkle Sodagetränke (Cola, Spezi etc.)
• Kaffee, Tee, Nikotin
• Farbige Saucen, Lakritze, stark färbende Früchte (Blaubeeren), kurz: alles, was Flecken auf einem weißen Hemd hinterlässt!
  
  

Zu empfehlen sind vor allem farblose oder weiße Nahrungsmittel wie:

• Milch, Wasser, klare Sodagetränke
• Weißbrot, Haferflocken
• Naturjoghurt, Buttermilch
• Nudeln und weiße Saucen

Wie lange hält das Resultat?

Die Haltbarkeit des Bleaching-Effektes ist nach dem individuellen Konsumverhalten unterschiedlich. Unter ungünstigen Voraussetzungen – z. B. starkem Rauchen – können die Zähne schon nach einigen Monaten nachdunkeln. Bei regelmäßiger professioneller Zahnreinigung kann aber die erreichte Zahnfarbe für mehrere Jahre erhalten bleiben. Aus medizinischer Sicht spricht allerdings auch nichts dagegen, die Behandlung mehrfach zu wiederholen.