Zahnersatz:
Kronen, Brücken, Prothesen, Implantate

 

Zahnarztpraxis
Christian Stein

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Herausnehmbarer Zahnersatz: Prothesen

Zum herausnehmbaren Zahnersatz gehören sowohl ganz einfache prothetische Versorgungen wie Klammer-Teilprothesen oder die Vollprothese aus Kunststoff oder mit Metallgerüst als auch hochwertigere Teilprothesen mit aufwändigen zahntechnischen Verbindungselementen wie Teleskop-Kronen oder Geschiebe mit und ohne Riegel.

Vollprothese
Die Vollprothese besteht meist aus einer zahnfleischfarbenen Kunststoffbasis, in die Kunststoffzähne als Zahnreihe in der Position der fehlenden Zähne verankert werden. Im Oberkiefer bedeckt die Prothesenbasis den gesamten Gaumen und Kieferkammbereich und endet meist lippenseitig an den beweglichen Schleimhautbereichen.

Der eigentliche Halt entwickelt sich durch Saugkräfte über einen Flüssigkeitsspalt zwischen Basis und Zahnfleisch. Je ausgeprägter der Kieferkamm und je klebriger der Speichel, desto besser ist der Prothesenhalt.

Im Unterkiefer überzieht die Prothesenbasis ebenfalls den gesamten Kieferkamm, die Auflagefläche ist aber erheblich kleiner als im Oberkiefer. Zudem muss bei der Ausdehnung auch auf die beweglichen Schleimhäute sowohl zungen- als auch wangenseitig Rücksicht genommen werden. Der Halt ist aus diesen Gründen grundsätzlich schlechter als im Oberkiefer.

Muss eine Prothese mit „Klebstoff" fixiert werden, so ist sie eigentlich schon erneuerungsbedürftig. Da gerade der stete Druck durch die Prothesenbasis den Kieferkamm jedes Jahr um bis zu 1 mm schrumpfen lässt (Kieferatrophie), ist es nicht verwunderlich, dass eine Prothese regelmäßig unterfüttert werden muss. Meist bewirkt eine implantatgestützte Unterkiefer-Prothese eine immense Haltverbesserung, die den Kaukomfort deutlich optimiert. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Prothese im Essen kleben bleibt.

Klammerprothese
Der einfachste und kostengünstigste Weg, fehlende Zähne an den noch verbliebenen zu befestigen, ist die Klammerprothese. Dabei werden entweder gebogene Drahtklammern oder Gussklammern aus Stahl verwendet. Diese Prothesenform hat ästhetische Nachteile und ist als „Extraktionsmaschine" nicht zu Unrecht im Verruf, da durch die ungünstige Belastung die Klammerzähne gelockert werden. Dann kommt leider in der Praxis nur noch das Prinzip „Ziehen und Erweitern bis zur Vollprothese" zur Anwendung. Sie sollte bei den heutigen zahnmedizinischen/zahntechnischen Möglichkeiten nur noch als Zwischen-Lösung Anwendung finden.

Geschiebe-Prothese
Durch eine Geschiebe-Verankerung ist es möglich, herausnehmbaren Zahnersatz klammerfrei an haltgebenden, verbliebenen Zähnen zu befestigen. Dafür ist jedoch eine Überkronung der entsprechenden Zähne notwendig, bei denen seitlich oder an der Rückseite eine Nut eingearbeitet wird (Matrize), in die das passende Gegenstück (Patrize) an der zu verankernden Prothese eingeklickt werden kann. Ein großer Nachteil dieser Versorgung ist die schlechte Pflege der Ankerkronen, da diese, um den nötigen Halt zu geben, oft verblockt werden müssen. Damit ist es nur schwer möglich, den Interdentalraum zwischen den Kronen zu reinigen.

Teleskop-Prothese
Diese sehr schöne Art der klammerfreien Prothese erzielt ihren Halt durch Reibungshaftung zwischen den präzise ineinanderlaufenden Innen- und Außenkronen. Dabei werden die Teleskop-Innenkronen – meist aus Gold oder mittlerweile auch aus dem sehr hochwertigen, zahnfarbenen Zirkonoxid – vom Zahntechniker so gefertigt, dass sie exakt parallel stehen. Dadurch wird dann eine so genannte gemeinsame Einschubrichtung ermöglicht, damit die Außenteleskope ohne zu verkanten über die Innenkronen geschoben werden können, bis sie in der Endposition die Innenteile komplett bedecken und einen festen Halt erzielen („Füller-Füllerkappe-Prinzip"). Teleskope können auch bei rein implantatgetragenem Zahnersatz und Kombinationen von Zähnen und Implantaten (Hybridprothetik) eingesetzt werden.